Die Betreuung beatmeter Patienten im außerklinischen Bereich ist in hohem Maße anspruchsvoll und nur durch eine enge Absprache und sektorenübergreifende Koordination aller beteiligten Berufsgruppen möglich.
Zur Ermittlung versorgungsrelevanter Probleme und ihrer Lösungen gründeten sich bundesweit regionale Arbeitskreise für außerklinische Beatmung. Teilnehmer der Arbeitskreise sind neben den beteiligten Berufsgruppen aus den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens (z.B. Ärzte, Pflegende, Therapeuten, etc.), auch Geräteprovider, Kostenträger, MDK, Behörden, Betroffene und Selbsthilfegruppen. Basis der Arbeitskonzepte sind die aktuellen Leitlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften und der jeweils ermittelbare aktuelle medizinisch-wissenschaftliche Kenntnisstand.
Im Rahmen der Jahreskongresse der „Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung e.V. (DIGAB)“ findet jährlich ein bundesweiter Erfahrungsaustausch der regionalen Arbeitskreise statt.
Auf der Homepage der DIGAB wird für die regionalen Arbeitskreise die Möglichkeit geschaffen die wichtigsten Informationen, wie u.a. Kontaktdaten, Ansprechpartner und Sitzungstermine zu veröffentlichen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit (insofern vorhanden) die Website des regionalen Arbeitskreises zu verlinken.
Folgende Voraussetzungen müssen von den regionalen Arbeitskreisen erfüllt sein, um auf der Homepage der DIGAB aufgeführt zu werden:
- Satzungskonforme Inhalte (DIGAB)
- Erarbeitung leitlinienkonformer Konzepte
- Definition des regionalen Einzugsgebietes
- Wahl und / oder Benennung eines Sprechers und eines Stellvertreters
- Bekanntgabe der mindestens einmal jährlichen Sitzung mit Agenda
- Nachweislich multiprofessioneller Teilnehmerkreis aus den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens (Teilnehmerlisten, alternativ registrierte Mitgliederlisten):
- Ärzte (Klinik, Praxis, Behörden, Institutionen, …)
- Pflege (Klinik, Ambulante Pflege, Institutionen, Behörden, …)
- Kostenträger
- Hilfsmittelprovider
- MDK
- Betroffene und Selbsthilfegruppen (optional)
Weitere Informationen
Arbeitskreis Außerklinische Intensivpflege (AKI)
Der Arbeitskreis Außerklinische Intensivpflege wurde Ende 2008 gegründet. Sein Zweck ist die gegenseitige Information, die Erörterung und Abstimmung und die Konsentierung offener oder unterschiedlich beurteilter Fragen im Zusammenhang mit der häuslichen Versorgung von Patienten, die einer speziellen Krankenbeobachtung bedürfen.
Es handelt sich um einen offenen regionalen Arbeitskreis mit Teilnehmern aus verschiedenen Berufsgruppen und Institutionen, insbesondere Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen, medizintechnischen Firmen, Vertragsärzten, Selbsthilfegruppen, Behörden und dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung.
Jährlich finden 3-4 Treffen in den Räumlichkeiten des MDK-Nord statt.
Als Ziele wurden definiert
- ein direkter Informationsaustausch
- die Herstellung von Transparenz in Entscheidungsprozessen
- das Erarbeiten von Übereinkünften insbesondere zu Abläufen, zum Informationsaustausch und auch zu Fristen zwischen den im Einzelfall Beteiligten
- die Erörterung von qualitativen Gesichtspunkten der Beatmungspflege
- die Erörterung von wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Beatmungspflege
- die Abstimmung von Eckpunkten zu Anforderungs- und Leistungsprofilen
Folgende Konsenspapiere wurden bereits erarbeitet:
- Überleitungsmanagement
- Verordnung und Befunde zum Entlassungsmanagement von Patienten mit einem intensivbehandlungspflegerischen Bedarf („Überleitungsbogen“)
- Anforderungen an Einzelverträge für Pflegedienste bei intensivmedizinischem Behandlungspflegebedarf
- Einarbeitungskatalog für pflegende Angehörige
- Hilfsmittel bei Tracheostoma-Patienten, nicht-invasiver und invasiver Langzeitbeatmung
- Hilfsmittel bei Tracheostoma-Patienten
- Empfehlungen für Initiatoren von Wohngemeinschaften zur baulichen und technischen Mindestausstattung von Wohngemeinschaften/ Wohneinrichtungen für Menschen mit intensivmedizinischem Hilfebedarf
- Transport Algorithmus
- Checkliste Transportvorbereitung
Kölner Arbeitskreis für Außerklinische Beatmung (KAAB)
Der „Kölner Arbeitskreis für Außerklinische Beatmung“, abgekürzt KAAB, ist am 12.09.2012 im Rahmen eines Initiationstreffens in der Lungenklinik Köln Merheim gegründet worden. Zu diesem Zeitpunkt hielt die Lungenklinik Köln Merheim das erste zertifizierte Weaningzentrum in dieser Region vor, und versorgte dementsprechend vermehrt Beatmungspatienten im außerklinischen Umfeld. Die einzelne Versorgung dieser Beatmungspatienten erwartet sehr individuelle und im starken Maße vom Wohnort abhängige Versorgungsstrukturen. Gerade die Organisation dieser Versorgungsstrukturen zur außerklinischen Beatmung ist in Deutschland bekanntermaßen nach wie vor ein vordringliches und in vielen Bereichen noch ungelöstes Problem.
Vor diesem Hintergrund ist eines der Ziele des KAAB, die Versorgungslandschaft in Köln und Umgebung zu untersuchen. Verschiedene Fachdisziplinen und Berufsgruppen, welche in der Organisation der außerklinischen Beatmung beteiligt sind, treffen sich regelmäßig. Dazu gehören Pflegedienste, Kostenträger, Vertreter des Medizinischen Dienstes, Sozialdienste, Atmungstherapeuten sowie Ärzte. Das primäre Verfolgen von Partikularinteressen ist zu vermeiden.
Ein weiteres Ziel des KAAB ist die praktische Umsetzung der Versorgung von außerklinisch beatmeten Patienten zu organisieren und zu strukturieren, selbstverständlich in enger Kooperation mit der DIGAB. Der regelmäßige Austausch mit den bereits in anderen Städten Deutschlands (Hamburg/ Berlin/ München) etablierten lokalen Netzwerken bzw. lokalen Arbeitskreisen ist sinnvoll und gewünscht.
Die Arbeitskreistreffen finden in regelmäßigen Abständen statt, idealerweise einmal im Quartal (4x/Jahr). Es gibt einen Sprecher, der als Ansprechpartner sowohl für die bisherigen Teilnehmer als auch als Repräsentant des KAAB nach außen fungiert. Der KAAB ist bisher ein geschlossener lokaler Arbeitskreis. Im September 2015 sollen im Rahmen einer INFO-Veranstaltung die Struktur, die Ziele und Projekte des KAAB vorgestellt werden, ganz im Sinne einer gewünschten und gelebten Transparenz und Kommunikation.
Abgeschlossene/ laufende/ geplante Projekte
2013
- März 2013: Fachgespräch „außerklinische Beatmung“: Beratung der Feuerwehr Köln bezüglich Versorgung invasiv beatmeter Patienten in Wohngemeinschaften, Transport von Patienten mit „eigenem“ Beatmungsgeräten, Notfallmanagement und Auswahl des „geeigneten“ Zielkrankenhauses.
- Mai 2013: Initiierung einer Online-Umfrage (Mai-November) zur Versorgung von außerklinisch beatmeten Patienten in Köln und Umgebung
2014
- Identifizierung der in Köln und Umgebung tätigen Pflegedienste, die nicht invasiv und/oder invasiv beatmete und/oder tracheotomierte Patienten betreuen.
- Initiierung einer Studie zur Untersuchung der Versorgungsstrukturen außerklinisch beatmeter Patienten in Köln und Umgebung
- Gründung einer „AG Ü-Bogen“ zur Erarbeitung eines einheitlichen Überleitbogens zur Optimierung und Vereinheitlichung des Überleitmanagements
- Planung einer gemeinsamen INFO Veranstaltung (2015) zur Vorstellung der Struktur, der Ziele und der Projekte des KAAB
2015
- Vorschlag eines prozessoptimierten Überleitmanagements mittels eines einheitlichen Überleitbogens für Köln und Umgebung
- Durchführung der Studie zur Identifizierung der Versorgungsstrukturen außerklinisch beatmeter Patienten in Köln und Umgebung (ein Jahr später als geplant, bedingt durch das erst in diesem Jahr erteilte positive Ethik-Votum der Ethikkommission Witten-Herdecke.
2016
- Datenauswertung der 2015 durchgeführten Studie zur Identifizierung der Versorgungsstrukturen außerklinisch beatmeter Patienten in Köln und Umgebung.
- „Kreative Pause“, teilweise bedingt durch die beruflichen Veränderungen einiger Gründungsmitglieder
2017
- März 2017: letztes „geschlossenes“ Treffen des KAAB auf dem 12. Kölner Heimbeatmungsworkshop mit
- Initiierung der Öffnung des Arbeitskreises und
- Planung einer größeren Infoveranstaltung
- April 2017: 1. „offenes“ Treffen des KAAB mit Teilnahme von über 80 Teilnehmern aus den verschiedensten Berufsgruppen, die an der Versorgung außerklinisch betreuter intensivpflegebedürftiger Menschen beteiligt sind.
- Bildung von Arbeitsgruppen im Rahmen des Treffens zu den Themen:
Qualitätsmerkmale, Kinderintensivpflege, Überleitungsbogen, Sozialdienste, Angehörige/Betroffene, „Landkarte Köln“, Ärztliche Versorgung, Rettungsdienst (Transport), Casemanagement/ Entlassungsmanagement, Verträge/Vergütung
- Bildung von Arbeitsgruppen im Rahmen des Treffens zu den Themen:
2018
- März 2018 Treffen auf dem 13. Kölner Heimbeatmungsworkshop mit
- Bericht aus den Arbeitsgruppen (Resonanz/ Ergebnisse eher „mau“)
- Vorstellung der IDA NRW (Interessengemeinschaft der Anbieter der Außerklinischen Intensivpflege NRW e.V.)
- Wiederholte Durchführung der Studie zur Identifizierung der Versorgungsstrukturen außerklinisch beatmeter Patienten in Köln und Umgebung mit dem identischen Fragebogen im Vergleich zu 2016.
Die erneute Datenerhebung soll zum Vergleich der Entwicklung der 5 Themen:
1) Indikation, 2) Überleitung, 3) Ärztliche Versorgung, 4) Reevaluation und 5) Notfall/ Tod dienen.
2019
- Datenauswertung der 2018 wiederholt durchgeführten Studie zur Identifizierung der Versorgungsstrukturen außerklinisch beatmeter Patienten in Köln und Umgebung.
- Oktober 2019: erstmalige Veröffentlichung der Daten der Studie im Rahmen des 11. Atmungstherapeutenkongresses in Hamburg (Posterpräsentation).
Weitere Veröffentlichungen der interessanten Ergebnisse sind 2020 geplant. - Voraussichtlich am 25. November 2019 nächstes Arbeitskreistreffen
Ansprechpartner:
Dr. med. A. Hakim Bayarassou
Sprecher des KAAB
Korrespondenz:
Dr. med. A. Hakim Bayarassou
Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Pneumologie
Schlaf- und Beatmungsmediziner
Merler Allee 124
53125 Bonn
Niedersachsens außerklinische Vernetzung Intensivpflege (NaVI)
NaVI Niedersachsens außerklinische Vernetzung Intensivpflege, also das Netzwerk außerklinische Beatmung in Niedersachsen, ist ein freiwilliger Zusammenschluss von in der ambulanten Beatmungsversorgung in Niedersachsen tätigen Pflegedienstleistern unter Federführung des Beatmungzentrum des KRH-Klinikum Siloah/Oststadt/Heidehaus, Hannover.
Zielsetzung
Das Ziel des Netzwerks ist die bessere Verbindung der stationären und ambulanten Versorgung von invasiv und nicht-invasiv beatmeten Patientinnen und Patienten in Kooperation mit den Versicherungsträgern.; Die Mitarbeit im Netzwerk ist jederzeit durch Teilnahme an den Arbeitstreffen möglich. Die Aufnahme in den im Sekretariat der Medizinischen Klinik II des KRH-Klinikum Oststadt/Heidehaus verwalteten E-Mail-Verteiler kann jederzeit widerrufen werden.
Das erste Treffen fand initiiert von Herrn Prof. Dr. med. Bernd Schönhofer am 10.09.2011 im Klinikum Region Hannover statt. Seither trifft sich der offene Arbeitskreis von ambulanten Pflegedienstleistern mit dem stationären Beatmungszentrum des KRH Siloah Oststadt Heidehaus 3 x jährlich.; Im Juni 2014 erfolgte die Namensgebung in NaVI („Niedersachsens außerklinische Vernetzung Intensivpflege“).
Ansprechpartner
Vorsitzender des NaVI ist seit dem 16.07.2015 Dr. med. Dirk Heinemeyer.
Dr. med. Dirk Heinemeyer
Klinikum Region Hannover GmbH
Klinikum Siloah Oststadt Heidehaus
Klinik für Pneumologie, Schlafmedizin und Internistische Intensivmedizin
Oberarzt
Stadionbrücke 4
30459 Hannover
E-Mail an Dr. med. Dirk Heinemeyer
Sein Stellvertreter ist Marc Wippermann.
RENAFAN Intensiv Niedersachsen
Läuferweg 15-17
30655 Hannover
Tel.: +49 511 26 27 025
Fax: +49 511 54 22 46 91
Mobil: 0176 – 19 05 06 37
E-Mail an Marc Wippermann
www.renafan.de
Dokumente
Präambel und durch die NaVI erarbeitete Dokumente zur Ansicht:
Präambel
Überleitbogen
ErfassungsbogenPflegedienste
KNAIB Fachgesellschaft für außerklinische Intensivpflege e.V.
Arbeitskreis Außerklinische Intensivpflege Ruhr, Münster und Ostwestfalen/Lippe (AKI)
Im AKI Arbeitskreis Außerklinische Intensivpflege Ruhr, Münster und Ostwestfalen/Lippe sind Akteure aus der ambulanten, stationären und wohngemeinschaftlichen Intensivpflege sowie Kostenträger, Hilfsmittel Provider, MDK und Behörden. Darin diskutieren sie seit Mai 2018 regelmäßig alle vier bis sechs Wochen Themen und Fragestellungen der außerklinischen Intensivpflege aus verschiedenen Perspektiven. Im vertrauensvollem Austausch auf Augenhöhe mit Verzicht auf hierarchische Strukturen wollen die Mitglieder als „loser“, aber gut verbundener und vernetzter Arbeitskreis, Lösungsansätze entwickeln und gestalten.
Mehr unter der Homepage hier.